"Dabei brachte dieses Jahr nicht nur den zweiten von mittlerweile vier Sternen auf dem Trikot der Fußballnationalmannschaft der Männer, sondern auch eine Veränderung der kommunalen Strukturen in Niedersachsen mit sich. Ein Ergebnis der vor nunmehr 50 Jahren durchgeführten umfangreichen Gebiets- und Verwaltungsreformen war die Entstehung einer neuen Einheitsgemeinde mit dem Namen Rehburg-Loccum zum 1. März 1974.
Rehburg-Loccum – dieser Doppelname geht etwas leichtfüßig darüber hinweg, dass es sich bei der Stadt um einen Zusammenschluss von fünf historischen Ortschaften handelte, die jede für sich niedersächsische Geschichte mitgeprägt haben. Vom Steinbruch bei Münchehagen mit den Saurierspuren über die mittelalterliche Siedlung Munichehausen bei Winzlar, den Stammsitz des bekannten Adelsgeschlechts Münchhausen, bis zu Rehburg, das den Verwaltungssitz Rehburg-Loccums auf den Mauern der historischen Rehburg beherbergt und Bad Rehburg mit seinen historischen Kuranlagen.
Persönlich habe ich den größten Anknüpfungspunkt mit dem Stadtteil Loccum und seinem Kloster, in dem die evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen verschiedene Institutionen gegründet haben.
Sie haben dabei einen mit der Geschichte des Landes tief verbundenen Ort gewählt, einen der geistigen Mittelpunkte, der das Zusammenwachsen von Niedersachsen mit ermöglicht hat. Das Kloster Loccum mit seinen Wurzeln als Zisterzienser-Abtei steht für das partnerschaftliche und gute Zusammenwirken von Staat und Kirche, wie es sich auf Basis des Loccumer Vertrages entwickelt hat und sich immer wieder neu bewährt.
Im Predigerseminar mit seiner fast zweihundertjährigen Geschichte findet die Ausbildung aller Vikarinnen und Vikare des Landes, im Religionspädagogischen Institut ein Weiterbildungsangebot für Lehrkräfte aus allen Regionen und in der Evangelischen Akademie ein geistiger Austausch verschiedener gesellschaftlicher Gruppen statt. Somit ist Loccum auch ein zentraler Ort der Kommunikation und der Innovation.
Einmal im Jahr lädt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers am Epiphaniastag zu einem Empfang in das Kloster ein. Seit Jahrzehnten ist dies der erste offizielle Termin des neuen Jahres im Land Niedersachsen.
Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Kirche, Politik, Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft treffen dann aufeinander; Menschen, die sich für die Belange unserer Gesellschaft einsetzen. Ich komme immer wieder gern nach Loccum, um gerade auf diesen Jahresempfängen zu erleben, dass sich Menschen unterschiedlicher Professionen mit unterschiedlichen Erfahrungshorizonten und Perspektiven begegnen, miteinander ins Gespräch kommen, sich kennenlernen und in einen konstruktiven Austausch eintreten. Das ist in Zeiten, in denen der demokratische Konsens von einigen Menschen in Frage gestellt wird, besonders wichtig. Gäbe es diesen Ort der Begegnung nicht, müsste man ihn erschaffen.
Doch nicht nur am Epiphaniastag sollten wir uns der Wichtigkeit des Austauschs und des gesellschaftlichen Engagements erinnern. Der gemeinschaftliche Zusammenhalt der Einwohnerinnen und Einwohner ist einer der wichtigsten Faktoren für ein Aufblühen einer Kommune. Hierbei kommt es auf das Engagement jeder und jedes Einzelnen an.
Deshalb wünsche ich Ihnen zum 50. Geburtstag: Bleiben Sie so tatkräftig wie bisher und gestalten Sie das Leben in Ihrer Stadt nach Ihren Vorstellungen mit! Gelegenheit dazu bieten in Rehburg-Loccum neben den vielen Sportvereinen auch zahlreiche weitere Vereine und Initiativen wie der KulTour Rehburg-Loccum e. V., der Mönkehäger Dörpverein oder der Verein für Jugend, Kultur und Sport e. V. Ihre Stadt bietet mit zahlreichen Sportmöglichkeiten, interessanten Wanderwegen wie dem Brüder Grimm Märchenweg oder dem Walderlebnispfad sowie der unmittelbaren Nähe zum Steinhuder Meer beste Voraussetzungen für ein gutes Leben.
Ich wünsche der Stadt Rehburg-Loccum und ihren Einwohnerinnen und Einwohnern zu diesem besonderen Jubiläum alles Gute, gelingende Jubiläumsfeierlichkeiten und eine weiterhin glückliche und erfolgreiche Zukunft! Ich freue mich schon jetzt sehr auf den nächsten Besuch in Ihrer schönen Stadt.“