"Unsere Kinder waren da ¼ Jahr und 2 Jahre alt. Das war zu Beginn nicht einfach für mich, von der Stadt auf's Land zu ziehen. Aber wir haben uns schnell eingelebt und viele gute Freunde und Nachbarn gefunden. Für die Kinder war Loccum sowieso ein kleines Paradies - mit dem Kloster, dem Backteich (besonders im Winter zum Schlittschuhlaufen) und den vielen Freiheiten, die das dörfliche Leben für sie bot.
Für mich erfolgte der Anfang in Loccum erzwungenermaßen erst einmal ohne Berufstätigkeit. Da hat man dann plötzlich Zeit für andere gesellschaftliche Aufgaben. Gemeinsam mit vielen Frauen und einigen Männern haben wir die Klosterstube in Loccum ins Leben gerufen. In der weiteren Zeit habe ich mich dann politisch engagiert. Aus dieser Arbeit heraus wurde ich auch in den Stadtrat gewählt. Gemeinsam, über alle Fraktionen hinweg, konnte ich dann an einigen Verbesserungen für das gesellschaftliche Leben in der Stadt mitwirken (KulTour-Verein, Bürgerbus, Erhalt und Neugestaltung der historischen Badeanlagen in Bad Rehburg). Diese Arbeit hat mir sehr viel gegeben, ich erinnere mich immer noch sehr gerne daran. In dieser Zeit konnten wir auch miterleben, wie sich die gesamte Infrastruktur in der Stadt gut aufbaute. Aus den fünf eigenständigen Ortsteilen wurde eine Stadt mit eigenem Selbstbewusstsein.
2001 sind wir, wieder aus beruflichen Gründen meines Mannes, nach Wolfenbüttel umgezogen. Das war für mich ein schwerer Entschluss. 24 Jahre hatten wir in Rehburg-Loccum gelebt. Diese Stadt mit ihren Menschen, ihrer Umgebung, dem Kloster, der Evangelischen Akademie war mir und uns Heimat geworden.
Später habe ich mich sehr geehrt gefühlt und gefreut über die Verleihung der Verdienstmedaille der Bundesrepublik in 2004, die von der Stadt und Vereinen angeregt wurde.“