Rückbau Güterbahnhof
Standort: Ampelkreuzung "Münchehäger Straße", Haus Nr. 1, Einmündung zur Straße "Hopfengarten" in "Rehburger Straße", Bild rechts
Reges Treiben auf der Leeser Straße und dem Güterbahnhof.
Arbeiter demontieren Schienen sowie die Wasserfüllanlage für die Dampflokomotiven.
Mit der Steinhuder Meer Bahn (StMB) konnte man von Wunstorf über Steinhude –Hagenburg - Bad Rehburg – Stadt Rehburg – Loccum – Leese – Stolzenau – Nendorf bis nach Uchte reisen. Es handelt sich um eine private Schmalspurbahn (1,0 Meter Spurweite) mit Personen und Güterverkehr.
Aus drei Gleisen direkt an der Leeser Straße bestand noch bis in die dreißiger Jahre der alte Loccumer Kleinbahnhof der Steinhuder Meer Bahn. Nur das linke Gleis führte weiter bis zur Haltestelle des Sackbahnhofs direkt vor dem Hotel Beushausen. Seit der Fertigstellung der Strecke im Jahre 1898 nannte es sich daher auch Hotel „Zum Bahnhof“. Die damals gehegten verkehrswirtschaftlichen Erwartungen, die man an die Eröffnung der Strecke Wunstorf - Uchte geknüpft hatte, haben sich leider nie erfüllt. Bereits 1935 wurde der Fahrbetrieb zwischen Stadt-Rehburg und Uchte eingestellt.
Dörflicher Mittelpunkt war früher der Marktplatz, aber schon um die Jahrhundertwende entstand ein zweites Geschäftszentrum an der Kreuzung Leeser-, Markt-, Rehburger- und Münchehäger Straße, das unser Foto etwa um 1910 aus Richtung Leese zeigt. Hier war zugleich der Sackbahnhof der Kleinbahn Wunstorf - Uchte, deren Gleise man noch gut erkennen kann. Das Fachwerkhaus ganz links ist die ehemalige Bäckerei Buhr, dahinter steht das Geschäftshaus Oppermann, ihm gegenüber die Böttcherei Bultmann und ganz rechts das Bahnhofshotel Beushausen.
Die Gebäude im Hindergrund sind seit langem Wohnhäuser im Besitz von türkischen Familien. Im linken Haus befand sich früher die Volksbank, danach die Kirchliche Kassenstelle. Im mittleren Haus war die Sattler- und Polsterei Tieste.
Rechts eine handbetriebene Weiche vor dem Wohnhaus der Familie Brase (früher Korte). Deutlich kann man die schmale Fahrbahn mit der Pflasterung (Blaubasalt-Steine) erkennen. Den rechten unbefestigten Streifen nannte man Sommerweg.
Fotos und Texte zusammengestellt und ausgearbeitet vom ARBEITSKREIS „DORFERNEUERUNG LOCCUM“ 2015