Historisches aus Loccum

Hofstelle Heidorn

Hofstelle Heidorn

oder auch "Jürgens Hofstelle". Standort: Rehburger Str. 29 in Loccum

Der Hof Rode-Heidorn-Strohmeier wurde im Jahre 1876 von Friedrich Rode und dessen Ehefrau Sophie Rode geborene Nürge auf „Jürgens Hofstelle“ erbaut. Das hier vormals stehende Bauernhaus war in den Vorjahren abgebrannt.

Die Familie gehörte zur landwirtschaftlichen Ordnung der vierten Klasse, so genannte „kleine Brinksitzer“.
Das neue Haus erhielt wie sein Vorgänger die Hausnummer „Loccum 11“. Angegliedert an die Brinksitzerstelle waren sieben Hektar Eigenland.
Bereits ein Jahr später verstarb Friedrich Rode unerwartet. Der Hof verblieb im Eigentum von Sophie Rode.
Einige Jahre später heiratete Sophie Rode den Loccumer August Heidorn. Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor. Späterer Hoferbe war der älteste Sohn, August Heidorn jun.
Dieser fiel im Frühjahr 1915 im ersten Weltkrieg in Frankreich. Aus seiner Ehe mit Marie Heidorn (geborene Droste) ging zuvor aber noch im Jahre 1909 ein Nachkomme hervor: Wilhelm Heidorn.
Wilhelm Heidorn ließ vom Loccumer Bauunternehmer W. Bleeke im Jahre 1936 einen – noch heute zu sehenden – Anbau an der Westseite des Hauses inkl. einer Dachgaube errichten.
Wilhelm Heidorn heiratete Marie Meyer aus Gräsebilde, aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor.
Hoferbin wurde die Tochter Marie-Luise Heidorn, die wiederum Reinhard Strohmeier heiratete.
In den Jahren 68/ 69 erfolgte durch das Loccumer Baugeschäft H. Windheim ein weiterer Anbau im östlichen und nördlichen Bereich des Hofes (Scheune und Stallungen).
Aus der Ehe Strohmeier gingen ebenfalls zwei Kinder hervor, Hoferbe wurde der älteste Nachkomme Cord. Dieser heiratete 2002 Kerstin Kuhlmann aus Rinteln.
Im Jahre 2007 wurde der landwirtschaftliche Vollerwerbsbetrieb aufgegeben. Es erfolgte ein Rückbau der Stallungen von 1969. Das heutige Gesicht des Hofes gleicht somit annähernd der Situation von 1936. Jüngster Spross der aufgezeigten Familienlinie ist der neunjährige Jan Justus Strohmeier.

 

Das Foto zeigt den Hof etwa im Jahre 1920. Zu sehen ist die Miterbauerin des Hofes, Sophie Heidorn, verw. Rode, geb. Nürge, mit einem unbekannten Mädchen. Gut erkennbar sind der Verlauf des Bürgersteiges der Rehburger Straße, ein Straßenbeleuchtungsmast (der übrigens noch heute an der gleichen Stelle steht, wenn auch inzwischen aus Metall) sowie die mächtige Hofeiche, deren Alter auf ca. 250 Jahre geschätzt wird.
Beim herbstlichen Umgraben des Nutzgartens findet man übrigens noch heute Fundamentreste des abgebrannten Hauses.

Fotos und Texte zusammengestellt und ausgearbeitet vom ARBEITSKREIS „DORFERNEUERUNG LOCCUM“ 2015